Im Mai 1894 gründen Anita Augspurg und Sophia Goudstikker in München die »Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau«, die sich bereits 1896 in den bis heute durchgängig existierenden »Verein für Fraueninteressen« umbenennt. Das Wohnhaus der beiden Gründerinnen in der Königinstraße wird zu einer der ersten Adressen des Vereins, ihr benachbartes Hofatelier Elvira mit dem legendären Drachen auf der Fassade zum Symbol der bürgerlichen Frauenbewegung in Bayern.
Von dort führt der Spaziergang zu weiteren wichtigen Standorten des Vereins in der Münchner Maxvorstadt, die prägend für die Entwicklung der Frauenbewegung in Bayern sind, und verortet die Vereinsgeschichte im gesellschafts- und allgemeinhistorischen Zusammenhang des frühen 20. Jahrhunderts.
Das hoffnungsvolle Experiment der Münchner Räterepublik endet im Mai 1919 blutig. Um die bittere Erfahrung schnell zu vergessen, üben sich die meisten Münchner im Anschluss daran im Tanz des Vergessens, wie der gleichnamige Roman über jene ersten Jahre der 1920er heißt. Als nach der Hyperinflation und der Niederschlagung des Hitler-Putsches im November 1923 auch an der Isar tatsächlich eine goldene Ära heraufzieht, beginnt für viele das Spiel der Hoffnung. Der Rundgang durch die Maxvorstadt führt entlang wichtiger Treffpunkte der Bohème und zeigt, wo zeitgleich Hitler und der Nationalsozialismus ihre unheilvollen Anfänge nahmen, die diese zarte Hoffnung rasch wieder zunichtemachten. Ein Lehrstück aus dem 20. Jahrhundert, heute leider aktueller denn je.
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Heidi Rehn live bei Literaturradio Hörbahn: Maria Marc - Der Frau des Blauen Reiter!
Heidi Rehn im Gespräch mit Uwe Kullick & LesungAktuell: Heidi Rehn bei München TV - Culture Club!
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Begleiten Sie mich zu einer spannenden Tour auf den Spuren meiner historischen Romane durch die Münchner Innenstadt. Erleben Sie Kopfkino live und erfahren Sie interessante Hintergründe aus der Recherchewerkstatt einer Romanautorin.
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Es beginnt mit buntem Konfettiregen, Luftschlangen und Rasseln. Bei der Rektoratsfeier der LMU im November 1967 lassen es die Studenten aus Protest munter krachen, um die Antiquiertheit des alten Professorensystems vorzuführen. Wenige Monate später, an Ostern 1968, aber ufert die Gewalt aus und ausgerechnet im so verschlafen wirkenden München gibt es bei den Demos gegen das Dutschke-Attentat in Berlin zwei Tote. Der lange Sommer des Protestes an der Kunstakademie beweist zum Glück jedoch schnell wieder, wie einfallsreich und einflussreich an der Isar gegen die überkommenen Regeln aus längst vergangenen Zeiten aufbegehrt wird.
Ein Spaziergang durchs Uni- und Künstlerviertel in der Münchner Maxvorstadt ruft die Orte in Erinnerung, an denen die Studenten 1967/68 protestiert, politisiert und von einer besseren und vor allem friedlichen Zukunft für alle geträumt haben und schlägt mit Textbeispielen aus dem Roman Wir träumten vom Sommer den Bogen zum Sommer 1972, als München anlässlich der Olympischen Spiele modern wurde.
Sie war Franz Marcs Muse, sein (Akt-)Modell, aber auch seine Kameradin, Lebensgefährtin, zweite Ehefrau und wichtigste Künstlerkollegin: Maria Marc, geb. Franck. Als Schülerin der Damenakademie tauchte sie Anfang des 20. Jahrhunderts voller Neugierde in die quirligen Bohèmezirkel der Kunststadt München ein, bevor sie mit Franz Marc in der stillen Abgeschiedenheit des Blauen Lands ihren eigenen Malstil verfeinerte – nicht ahnend, dass sie nicht als eigenständige Künstlerin sondern als „Die Frau des Blauen Reiter“ in die Geschichte eingehen würde.
Lassen Sie sich auf den Spuren dieser leider völlig unterschätzten Künstlerin und Persönlichkeit die wichtigsten Ateliers und Treffpunkte von ihr, Franz Marc und ihren Künstlerkollegen und – kolleginnen zeigen, die später im Umfeld des Blauen Reiter Anerkennung und Nachruhm erlangten und die für das stehen, was München bis heute zur legendären Kunst- und Bohèmestadt macht.
Nicht nur Künstler und Bohemiens bevölkern zu Beginn des 20. Jahrhunderts Fanny zu Reventlows »Wahnmoching«, das Viertel rund um Universität und Kunstakademie am nördlichen Rand der Münchner Maxvorstadt. Auch zahlreiche Buchhandlungen, Antiquariate und Kunsthandlungen säumen die Straßen, daneben Cafés und Lokale, die Künstlern wie emanzipatorisch gesinnten Frauen zu wichtigen Treffpunkten werden.
Lassen Sie sich auf den Spuren des Romans Die Buchhandlung in der Amalienstraße (List Verlag) zu den Buchhandlungen führen, in denen Kafka bei seiner einzigen Lesung außerhalb Prags reihenweise die Zuhörerinnen in Ohnmacht fallen ließ, »Papa Steinicke« Revolutionären Obdach bot, sich Kurt Eisner, Ernst Toller oder Erich Mühsam auch zum Schachspielen trafen und in denen sich die Créme de la crème des Münchner Schriftstellerinnen-Vereins zusammenfand, um für eine gerechte Honorierung von Autorinnen zu kämpfen.
Als die amerikanischen Streitkräfte am Nachmittag des 30. April 1945 in München einmarschieren und die Isarmetropole vom Nationalsozialismus befreien, ist die Stadt nahezu vollständig zerstört. In den wenigen intakten Gebäuden richtet die Militärverwaltung ihre Stützpunkte ein, doch es scheint eine Herkulesaufgabe, in der unübersichtlichen Trümmerwüste für Recht und Ordnung zu sorgen. Lassen Sie sich mit der neuen Krimiserie an einigen der markantesten Orte der damaligen Zeit davon erzählen, wie sich der junge, unerfahrene Ermittler Emil Graf unter Aufsicht der US-Besatzungskräfte und in engem Kontakt mit der amerikanischen Kriegsreporterin Billa Löwenfeld auf die Fährte des Verbrechens im kriegszerstörten München begibt.
An ausgewählten Stationen im Herzogpark, die in Verbindung mit der Familie Mann stehen, werden Appetithappen aus dem Roman Die Tochter des Zauberers. Erika Mann und ihre Flucht ins Leben gelesen. Während eines gemeinsamen Spaziergangs entlang der Isarhochleite werden einige Recherchehintergründe über die berühmteste deutsche Literatentochter und ihre ersten Jahre im Exil in New York erzählt, um ihren Neubeginn als politische Rednerin und Autorin in den USA zu veranschaulichen.
Am Anfang stehen Carl Gabriels „lebende Bilder“, denen binnen weniger Jahre schlichte (Laden-)Kinos folgen, bis mit den Sendlingertor-Lichtspielen auch an der Isar die Zeit der luxuriösen Filmpaläste beginnt. Vorläufiger Höhepunkt wird der Phoebus-Palast, ein wahrer Vergnügungstempel mitten in München. Tauchen Sie ein in die Zeit, in der erst die Bilder laufen lernten, bis man Augen und Ohren weit aufsperrte, um mit allen Sinnen dem Zauber der imaginären Leinwandhelden zu erliegen. Erleben Sie mit dem Roman Das Lichtspielhaus München als schillerndes Film- und Kinomekka des frühen 20. Jahrhunderts, dem bald schon ein bitteres Erwachen drohte.
Mit dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 heißt es plötzlich "wir sind wieder wer" - auch in München, das 1945 zu 80 % zerstört ist, aber schon in den 1950er Jahren als "Weltstadt mit Herz" zur heimlichen Hauptstadt Deutschlands avanciert. Lassen Sie sich am Beispiel der jungen Architektin Vera Kohn aus dem Roman Der Himmel über unseren Träumen zeigen, wo und wie München in kürzester Zeit aus den Trümmern wieder ersteht, was die aus dem Exil zurückgekehrten Münchner in ihrer alten Heimat erwartet, wie man mit dem schweren Erbe der NS-Zeit umzugehen gedenkt und die Herausforderungen der Moderne meistern will.
Von Hermann Tietz am Bahnhofsplatz über das Kaufhaus Oberpollinger, den Herrenausstatter Bamberger & Hertz, das Bekleidungshaus Isidor Bach sowie das Kaufhaus Uhlfelder im Rosental bis zum fiktiven Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt - lassen Sie sich mit dem Roman Das Haus der schönen Dinge in die schillernde Welt der großen Warenhäuser Münchens entführen. Lauschen Sie beim „Kopfkino live“ den Geschichten von der großen Verführung des Einkaufens, vom früheren sozialen Engagement der Warenhauspäpste und erfahren Sie vom schrecklichen Ende einer glanzvollen Epoche, die einst die weite Welt an die Isar brachte …
und der Beginn der Goldenen Zwanziger Jahre in München
Das hoffnungsvolle Experiment der Münchner Räterepublik endet im Mai 1919 blutig. Um die bittere Erfahrung schnell zu vergessen, üben sich die meisten Münchner im Anschluss daran im Tanz des Vergessens, wie der gleichnamige Roman über jene ersten Jahre der 1920er heißt. Als nach der Hyperinflation und der Niederschlagung des Hitler-Putsches im November 1923 auch an der Isar tatsächlich eine goldene Ära heraufzieht, beginnt für viele das Spiel der Hoffnung. Der Rundgang durch die Maxvorstadt führt entlang wichtiger Treffpunkte der Bohème und zeigt, wo zeitgleich Hitler und der Nationalsozialismus ihre unheilvollen Anfänge nahmen, die diese rasch wieder zunichte machten.